So erstellst du aussagekräftige Trainingsvideos 🎥
Videos aus dem Training sind eine gute Möglichkeit, sich selbst zu überprüfen. Auch wenn du z.B. ein Online Coaching gebucht hast, benötigst du ein Video aus deinem Training. Damit das Trainingsvideo auch das zeigt, was du sehen oder zeigen möchtest, solltest du einiges beachten. Dabei hilft dir diese Blog-Serie.
- Teil 1: Warum braucht man Trainingsvideos? Und was beinhalten sie?
- Teil 2: Blickwinkel
- Teil 3: (Handy-)Kamera und Technik
- Teil 4: Aufnahme
- Teil 5: Lessons Learnt
- Teil 6: Nachbearbeitung & Datenablage
- Teil 7: Pivo Pod - Einstellungen, Tipps zum Filmen & Erfahrungen
Teil 1: Warum braucht man Trainingsvideos? Und was beinhalten sie?
Videos sind ein gutes Hilfsmittel im Training
Das Erstellen von Trainingsvideos klingt zugegebenermaßen erst einmal nach Arbeit 😉. Aber die Arbeit lohnt sich. Videos sind ein gutes und wichtiges Hilfsmittel im Training:
- Regelmäßig aufgenommene Trainingsvideos zeigen dir eure Fortschritte und die Entwicklung deines Pferdes, auch langfristig. Oft ist man sich gar nicht bewusst, wie weit man eigentlich schon gekommen ist und was man schon alles erreicht hat. Du darfst gerne stolz auf das sein, was ihr schon könnt. Auch wenn es vielleicht noch nicht dein endgültiges Zielbild ist.
- Eine kurze Videosequenz liefert meist mehr Informationen als ein Foto oder ein Eintrag in ein Tagebuch. Fotos sind immer Momentaufnahmen und können deshalb täuschen. Tagebucheinträge sind subjektiv und entsprechen deiner eigenen Wahrnehmung. Auch sie sind wichtig, aber:
- Die eigene Wahrnehmung (das Körpergefühl) unterscheidet sich von der Wahrnehmung von außen. Durch ein Video siehst du dich neutral von außen und kannst dich so selber korrigieren. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die man in der Eigenwahrnehmung nicht bemerkt und die das Training behindern. Wenn man sie sieht, kann man sie auch abstellen.
- Pferde sind groß. Es ist oft nicht möglich, alles auf einmal im Blick zu haben. Ein Video liefert dir zusätzliche Blickwinkel auf dein Training. Wenn du beispielsweise seitlich neben deinem Pferd stehst, kannst du nicht unbedingt erkennen, ob dein Pferd in sich gerade bleibt. Hier kannst du dir mit einem Video, das gerade von vorne oder hinten aufgenommen wird, helfen.
- Manchmal wünscht man sich auch eine zweite Meinung von jemandem, der nicht vor Ort ist. Auch das lässt sich über Videos gut lösen.
Damit die Trainingsvideos auch das zeigen, was du sehen oder zeigen möchtest, solltest du dir gerade bei den ersten Videos vorab ein paar Gedanken dazu machen und einiges berücksichtigen. Wenn du später etwas Übung im Erstellen von Trainingsvideos hast, wirst du erfahrungsgemäß automatisch auf die wesentlichen Punkte achten.
Die erste und wichtigste Frage betrifft den Inhalt:
Was möchtest du mit dem Video sehen oder zeigen?
- Vielleicht möchtest du sehen, ob du in deiner Hilfengebung eindeutig bist? Z.B. trainierst du gerade das freie Slalom mit deinem Pferd. In einem Trainingsvideo siehst du, ob du selber wirklich geradeaus läufst und dein Pferd das Slalom schon eigenständig laufen kann. Vielleicht läufst du das Slalom aber unbewusst mit und dein Pferd orientiert sich an dir.
- Es kann auch eine Aufgabe sein, die du gerade trainierst und bei der du nicht weiter kommst. Vielleicht bist du für dein Pferd unklar, und merkst es erst, wenn du dich von außen im Video siehst.
- Es kann aber auch ein Verhalten von deinem Pferd sein, das du dir nicht erklären kannst oder das dich vielleicht sogar nervt (z.B. Hampeln am Putzplatz). Wie reagierst du darauf? Verstärkst du das Verhalten vielleicht unbewusst und merkst es gar nicht?
- Es kann eine Aufgabe sein, die ihr gerade trainiert und bei der du dir nicht sicher bist, ob ihr auf dem richtigen Weg seid. Ein Video hilft dir dabei, eine zweite Meinung einzuholen.
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Nimm dir am besten ein paar Minuten Zeit und beantworte diese Frage für dich selbst. Es können auch mehrere Punkte sein, die dir in den Sinn kommen. Dann priorisiere die Punkte. Was ist dir im Moment am wichtigsten? Und was ist weniger wichtig?
In einem 3- bis 5-minütigen Video erhält man oft schon einen guten Eindruck von dem aktuellen Trainingsstand und auch von dem eigenen Verhalten. Wenn du beispielsweise ein Coaching mit 15min Videomaterial gebucht hast, solltest du also 3-5 verschiedene Punkte haben.
Fazit
Videos aus dem eigenen Training sind ein wichtiges Hilfsmittel für dich selbst. Bevor du mit dem Filmen startest, solltest du dir aber erst einmal Gedanken darüber machen, was du mit dem Video sehen oder zeigen möchtest.
Im nächsten Blogbeitrag gehen wir auf den Blickwinkel ein, aus dem du dich dann filmen solltest. Dieser hängt davon ab, was du mit deinem jeweiligen Video herausfinden möchtest.
10. Juli 2022 von Conny
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