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Übung aus der Bodenarbeit zur Schulung von Koordination und Gleichgewicht

Gerätetraining mit dem wackeligen Stepper

Die Koordination und das Gleichgewicht der Pferde lassen sich mit Hilfe der Bodenarbeit sehr gut trainieren. Bekannte Übungen sind beispielsweise Seitengänge, Übergänge oder die Stangenarbeit. Um etwas Abwechslung in das Training zu bringen, bietet sich auch das Gerätetraining an. Ein sehr einfaches und kostengünstiges Gerät ist der Stepper.

Der Stepper

Als Stepper verwende ich eine ca 4-5 Zentimeter dicke Scheibe von einem Baumstamm. Die Scheibe ist vom Durchmesser her etwas größer als der Pferdehuf. Alternativ kannst du dir z.B. auch mit einem Stück Brett o.Ä. behelfen. Je dicker die Scheibe ist, desto schneller kippt sie um. Verwende deshalb insbesondere am Anfang eine eher dünne Scheibe oder - wenn du ein eher noch unkoordiniertes Pferd hast - gar ein Stück flachen Schaumstoff oder ein altes Kissen.

Achte darauf, dass bei einem Stepper aus Holz alle Kanten abgerundet sind, damit sich dein Pferd nicht verletzten kann. Die Oberfläche, auf die das Pferd den Huf setzt, sollte sägerau oder mit einer rutschfesten Gummimatte versehen sein. Ansonsten ist die Rutschgefahr zu hoch.

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Koordination mit dem Stepper

Als erstes soll dein Pferd lernen, seine Hufe einzeln auf den Stepper zu stellen. Für das Training sollte es dein Pferd zulassen, dass du seine Hufe hochnimmst und am Boden wieder abstellst.

Beginne mit den Vorderhufen

Beginne zuerst bei den Vorderhufen. Der Weg der Nerven vom Gehirn zu den Vorderhufen ist deutlich kürzer als zu den Hinterhufen. Deshalb ist die Koordination dort normalerweise deutlich besser. Stelle dich deshalb gleich darauf ein, dass du bei den Hinterhufen deutlich mehr und länger trainieren musst, bis du das gleiche Ergebnis erreichst.

Die ersten Schritte

Lege den Stepper vor den Huf, mit dem du beginnen möchtest, auf den Boden.

Du wirst du deinem Pferd anfangs helfen müssen. Das machst du, indem du den Huf anfangs selbst nimmst und mittig auf den Stepper stellst. Du belohnst dein Pferd dafür, dass es den Huf auf dem Stepper stehen hat.

Wenn dein Pferd den Huf wieder vom Stepper nimmst, stelle es wieder ruhig vor den Stepper in die Ausgangsposition und beginne von Neuem. Anfangs wird dein Pferd den Huf wahrscheinlich sehr schnell runter ziehen, da es den anderen Untergrund bemerkt und sich auf diesem auch etwas unsicher fühlen kann. Das ist völlig in Ordnung, schließlich fangt ihr ja gerade erst mit der Übung an.

Wenn du dein Pferd immer dann belohnst, wenn der Huf ruhig und mittig auf dem Stepper steht, wirst du die Dauer etwas steigern können. Belohne dein Pferd anfangs ruhig 3-5 mal kurz hintereinander für das Halten des Hufs auf dem Stepper. Danach nimmst du den Huf wieder vom Stepper, dass dein Pferd wieder in der Ausgangsposition (Stepper liegt kurz vor dem Huf auf dem Boden) steht.

Der Weg zum Ziel

Du stellst den Huf so lange auf den Stepper, bis du bemerkst, dass dein Pferd von sich aus anfängt, den Huf auf den Stepper zu stellen. Ab hier reduzierst du deine Mithilfe, indem du den Huf immer weniger mit deinen Händen führst. Irgendwann wird dein Pferd den Huf selbstständig auf den Stepper stellen können.

Signal

Das Signal, dass dein Pferd den Huf auf den Stepper stellen soll, ist der Stepper, der vor dem Huf deines Pferdes liegt. Du kannst das so weit ausbauen, dass dein Pferd immer den Huf auf den Stepper stellt, bei dem der Stepper steht.

Gleichgewicht mit dem Stepper

Beginne mit einem stabilen Stepper

Während deines Trainings wird es - insbesondere dann, wenn dein Pferd beginnt, den Huf eigenständig auf den Stepper zu stellen - öfters passieren, dass es den Stepper nicht richtig trifft und es dann eventuell abrutscht oder der Stepper umkippt. Verwende deshalb auf jeden Fall einen Stepper, an dem sich das Pferd nicht verletzten kann und insbesondere in der Anfangszeit einen sehr flachen und stabilen Stepper, um die Kippgefahr zu reduzieren.

Der wackelige Stepper - Training für rutschige oder glatte Böden

Bei einem erfahrenen Pferd kannst du bewusst mit einem etwas höheren Stepper oder auf einem etwas unebenerem Untergrund arbeiten. So kannst du deinem Pferd gezielt und Huf für Huf darauf vorbereiten, dass der Untergrund möglicherweise nicht immer trittsicher und fest ist. Da dein Pferd bei dieser Übung immer mit allen 3 anderen Hufen fest auf dem Boden steht, kann es sich so in Ruhe und entspannt ausprobieren.

Auf diese Weise kannst du dein Pferd auf rutschige oder glatte Böden im Gelände vorbereiten. Es wird dir insbesondere im Winter nicht immer möglich sein, rutschige Stellen komplett auszuschließen und zu umgehen. Manchmal kann man sie - wie z.B. zugefrorene Pfützen unter einer Schneedecke - nicht erkennen.

Fallbeispiel: Koordination und Gleichgewicht trainieren

In dem folgenden Video seht ihr, wie wir mit dem Stepper arbeiten. Mira tut sich mit der Koordination des Vorderbeins deutlich leichter als wie mit dem Hinterbein. Da sie schon viel Erfahrung im Gerätetraining hat, habe ich den Stepper bewusst auf einen unebeneren Boden gestellt. Die Kippgefahr ist deshalb deutlich höher als bei einem ebenen Boden. Schau dir an, wie sie ausprobiert, ob der Boden fest ist und hält, bevor sie das Gewicht auf den Huf auf dem Stepper verlagert.

Hast du Lust auf Gerätetraining bekommen?

Dann schau dir gerne meine Agility Kurse an. Ich komme gerne mit einem mobilen Parcours zu euch an den Stall. Wir werden neben dem Stepper noch viele weitere Hindernisse trainieren, um Abwechslung und Spaß in euer Training zu bringen.

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3. März 2023 von Conny