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Erfahrungsbericht zum Clickertraining

So bin ich zum Clickertraining gekommen

Findest du das Clickertraining und die Arbeit mit den vielen Leckerli irgendwie komisch? Und hast du kein Verständnis dafür, warum man ständig so viele Leckerli in das Pferd reinstopft?

Dann geht es dir wie mir, bevor ich zum Clickertraining gekommen bin 😉.

Es war damals normal...

Ich bin – so wie die meisten von uns – mit dem herkömmlichen Englisch Reitunterricht auf Schulpferden aufgewachsen. Die Pferde lebten von Wind und Wetter geschützt in der Box und der Unterricht fand in der Halle statt. Die Schulpferde hatten zu funktionieren, und die meisten haben das auch mitgemacht. Ein Leckerli gab es vielleicht mal zur Begrüßung oder nach der Stunde, aber während der Arbeit nicht. Es war normal, dass man für neue Lektionen oft sehr lange gebraucht hat, bis das Pferd sie verstanden hat. Und es war normal, dass viele Pferde widersetzlich waren. Es war damals auch für mich sehr lange normal. Bis ich Mira als 3,5-jährige gekauft habe.

Mira als 3,5-jährige

Sie war damals relativ ruhig und in sich gekehrt. Schon allein der Gesichtsausdruck auf den Fotos von damals ist ganz anders als heute. Das hier ist eins der ersten Bilder, die ich von ihr habe.

Mira als Jungpferd - Clickertraining - Pferd - Erfahrungsbericht

In den ersten Wochen bei mir hat sie brav mitgemacht, wirklich vorangekommen sind wir damals aber nicht. Weder bei der Bodenarbeit noch beim Reiten. Zum Herbst hin, als es kühler wurde, wurde sie dann auch noch schreckhafter. Ich begann mich damals intensiv mit der Jungpferdeausbildung auseinander zu setzen und bin dann auch auf Blogs von Clickertrainern gelandet.

Meine erste Reaktion war: „Eine Ausbildung mit Clicker und Leckerli? Nie im Leben, wo kommen wir denn da hin?!“ Nichtsdestotrotz bin ich an einigen Artikeln hängen geblieben und habe mich intensiver damit beschäftigt.

Gelassenheitstraining mit Leckerli als Game-Changer

Mira hatte dann eine Phase, wo es mit ihr ziemlich anstrengend war. Sie hatte Angst, alleine auf dem Reitplatz zu gehen, wollte nicht mit ins Gelände gehen und Still Stehen am Putzplatz ging auch nur bedingt. Also war es an der Zeit für’s Gelassenheitstraining.

Schrecktraining mit Leckerli? – Na gut, das sehe ich noch ein. Und dass man noch das Wort „Keks“ sagt, bevor man ein Leckerli reinschiebt, macht auch Sinn. So schnell bin ich beim Füttern auch nicht und dass man zeitnah belohnen soll, ist logisch. So haben wir es dann gemacht.

Und innerhalb von ein paar Minuten hatte ich ein komplett anderes Pferd vor mir stehen. Sie war total motiviert, konnte sich auf einmal auf mich konzentrieren und war voll bei der Sache. Der Platz war (bis auf die Gruselecke, die alle Pferde komisch fanden) auch nicht mehr gruselig. Testweise habe ich dann ein paar der Bodenarbeitsübungen, bei denen wir in den Wochen davor nicht weiter gekommen waren, mit dem Keks trainiert. Und was soll ich sagen? Das Pony war auch da voll bei der Sache und es ging rasend schnell, bis sie diese verstanden hatte.

Tja, so hat mich Mira zum Clickertraining gebracht. Und ich bin ihr bis heute sehr dankbar dafür, dass sie mich und unsere Beziehung damit so bereichert hat und immer noch bereichert.

2. September 2023 von Conny

 

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