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Vom Angstpferd zum entspannten Patienten – unser Weg mit Medical Training

Die Geschichte von Bine und ihrem Pferd Gustl

Bine ist eine normale Pferdebesitzerin, die mit ihrem Pferd freizeitmäßig unterwegs ist. Sie hat sich ihren 10-jährigen Wallach Gustl vor zwei Jahren als Ausgleich zu ihrem anstrengenden Beruf als Pflegerin gekauft hat. Gustl ist ein sehr entspannter Kerl - nur das Thema Tierarzt war für ihn von Anfang an negativ besetzt.

Bine erzählt:

Es muss sich etwas ändern!

Noch vor einem Jahr war der Besuch des Tierarztes für Gustl und mich der absolute Albtraum. Schon wenn das Auto auf den Hof fuhr, wurde er nervös. Kaum kam der Tierarzt näher, begann er zu tänzeln, wich aus oder hing im Strick. Besonders schlimm wurde es bei der Zahnbehandlung: Die Sedierung funktionierte kaum, weil er so gestresst war. Es stieg, schlug aus – eine Gefahr für sich selbst und alle Beteiligten. Ich wusste: So konnte es nicht weitergehen.

Unser Einstieg in das Medical Training

Auf einen Hinweis von einer Stallkollegin begann ich, mich mit Medical Training zu beschäftigen und Stunden zu nehmen. Schritt für Schritt trainierte ich unter fachkundiger Anleitung mit Gustl:

Der Gamechanger: ein Kooperator!

Der Durchbruch kam, als wir Gustl die Möglichkeit gaben, selbst mitzuentscheiden. Wir trainieren seitdem mit einem Kooperator – eine Art Halterung, auf die Gustl seinen Kopf legen kann. Solange der Kopf aufliegt, ist er mit der Behandlung einverstanden. Hebt er den Kopf, wird sofort pausiert. Das gab ihm endlich Kontrolle und Vertrauen in die Situation. Von da an erzielten wir schnell Fortschritte

Der Tag der Zahnbehandlung – und die große Erleichterung

Letzte Woche war es dann so weit: der Zahnarzttermin. Ich war aufgeregt, aber gut vorbereitet. Vorab hatte ich mit dem Tierarzt besprochen, dass wir in kleinen Schritten arbeiten und erst weitergehen, wenn Gustl entspannt bleibt. Falls wir nicht zur Zahnbehandlung kommen sollten, würde ich nur die Zeit fürs Training bezahlen und wir würden einen weiteren Termin ausmachen.

Und siehe da – es hat funktioniert! Gustl blieb ruhig, ließ sich untersuchen und die Sedierung setzen, ohne Gegenwehr. Die Zahnbehandlung verlief zum ersten Mal seit dem ich ihn habe ohne Stress und ohne Gefahr für irgendjemanden. Ich war so erleichtert!

Ich kann es kaum glauben, wie weit wir gekommen sind. Medical Training hat nicht nur Gustl verändert – es hat auch mein eigenes Vertrauen gestärkt und unsere Beziehung deutlich verbessert. Ich werde das Training weiter in unseren Alltag einbauen, damit Tierarztbesuche entspannt bleiben.

April 2025